Die Geschichte von UNIX und Linux
UNIX ist ein Betriebssystem das gegen Ende der 60er Jahre entwickelt wurde.
Computer aus dieser Zeit waren große Maschinen, die über viele Terminals bedient wurden.
Diese Terminals waren einfache Bildschirm und Tastatur Kombinationen ohne eigener CPU.
Bis Mitte der 60er Jahre wurden sämtliche Daten nur mittels Lochkarten verarbeitet.
Man entwickelte daher sogenannte Time-Sharing-Systeme, die mehrere Programme gleichzeitig laden konnten.
Mit der Zuteilung von Rechenzeit in Zeitscheiben dieser Programme, ermöglichte man eine gleichzeitige Abarbeitung mehrerer Aufgaben.
Diese Vorgehensweise wird auch heute noch als Multitasking bezeichnet.
Durch die Verwendung von mehreren Terminals an einem Rechner konnten auch verschiedene Benutzer gleichzeitig an einem Rechner arbeiten.
Diese Rechner sind sogenannte Multiusersysteme.
Den unterschiedlichen Benutzern konnten auch verschiedene Rechte zugewiesen werden.
Bei den Bell Laboratories versuchte man ein solches Multiusersystem zu entwickeln.
Man nannte das Projekt MULTICS (Multiplexed Information and Computing System).
Das Projekt wurde aber nach einiger Zeit wieder eingestellt.
1969 war es Ken Thompson (ein Mitarbeiter der Bell Labs), der das Projekt fortsetzte.
Er wollte ein Spiel, das er auf einem Lochkartenrechner entwickelt hatte, auf eine DEC-PDP/7 zu übertragen.
Dafür musste er ein kleines Multitasking-System entwickeln.
Zusammen mit Dennis Ritchie entwarfen sie ein hierarchisches Dateisystem, eine Speicherverwaltung für die vier KWord des Rechners und eine Prozess- und Time-Sharing Verwaltung.
Das System konnte gleichzeitig von zwei Benutzern genutzt werden.
Brian Kernighan bezeichnete dieses System deshalb spöttisch als UNICS (Uniplexed Information and Computing System).
Wegen der nur vier KWord des Rechners wurde es in UNIX abgekürzt.
Der Name UNIX blieb dabei auch später erhalten.
1971 wurde das System bereits zur firmeninternen Nutzung innerhalb der Bell Labs herangezogen.
Es wurde dabei auf eine wesentlich leistungsstärkere PDP/11 portiert.
Da UNIX damals in Assembler programmiert wurde, erforderte das eine Menge Arbeit.
Um das System leichter portierbar zu machen suchten die UNIX-Entwickler deshalb nach einer Hochsprache die dazu geeigneter wäre.
Dennis Ritchie entwickelte eine neue Hochsprache in Anlehnung an die Programmiersprache B und nannte diese C.
Bereits 1973 war der größte Teil von UNIX in C geschrieben.
1974 stellten die Bell Labs den Quellcode in C den Universitäten frei zur Verfügung, womit eine rasche Verbreitung von UNIX begann.
Ab diesem Zeitpunkt entstanden verschiedene Versionen von UNIX.
Die University of California in Berkley entwickelte eine eigene UNIX-Version.
Später wurde diese Version als BSD-UNIX (Berkley System Distribution) bekannt.
Von BSD gibt es heute mehrere Distributionen wie z.B. FreeBSD, OpenBSD, NetBSD um einige zu nennen.
1979 wird UNIX von AT&T als Nachfolger von den Bell Labs vertreten und es entsteht gleichzeitig die erste verfügbare BSD-Release.
Während am Anfang der 70er Jahre Software zwischen Entwicklern in Form des Quelltextes offen ausgetauscht wurde,
begannen gegen Ende der 70er- und Anfang der 80er Jahre Unternehmen Software unter stark beschränkenden Lizenzen zu veröffentlichen und den Quelltext geheim zu halten.
Auch der Quelltext von UNIX wurde von da an von AT&T lizenziert vertrieben.
Um die Möglichkeit zu schaffen Software auch weiterhin offen zu tauschen und frei weiterentwickeln zu können, gründete Richard Stallman im Jahre 1983 das GNU-Projekt.
Er wählte das rekursive Akronym GNU (GNU's not UNIX) für den Namen seines Projekts.
Das Ziel des GNU-Projekts war es, ein freies Betriebssystem in der Art von UNIX zu schaffen.
Neben BSD gab es gegen Ende der 80er Jahre bereits mehrere UNIX-Distribution.
Das Unternehmen Sun Microsystems, das jahrelang ihr SunOS als reine BSD-Variante angeboten hatte, entwickelte das neue, auf System V basierende, Betriebssystem Solaris.
1989 existiert die UNIX-Version System V Release 4.
Diese versucht alle Entwicklungen der verschiedenen Distributionen unter einem Dach zu vereinigen.
Auch heute halten sich die meisten Anbieter noch an diese Richtlinien.
1991 begann der finnische Student Linus Torvalds mit der Entwicklung eines freien UNIX-Systems, aufbauend auf dem Minix Betriebssystem.
Er nahm dafür den GNU-C-Compiler, der eine hohe Portierbarkeit garantierte.
Er veröffentlichte das System nach den Prinzipien des GNU-Projekts.
Durch die kostenlose Verbreitung von Linux erfuhr die UNIX-Welt erneut einen erheblichen Aufschwung.
Linux wurde von zahlreichen Programmierern weiterentwickelt und es entstanden im Laufe der Zeit eine Vielzahl an Distributionen.
Diese Betriebssysteme bestehen aus dem Linux-Kernel und der GNU-Software.
Es wird deshalb auch oft von GNU/Linux gesprochen.
Heutzutage läuft auf ein Großteil der Server weltweit ein UNIX- oder LINUX-Betriebssystem.